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Fürst Fugger Privatbank: Marktkommentar

TECHNISCHE AKTIEN- UND RENTENMARKTAUSSICHTEN FÜR DIE WOCHE VOM 4. – 8. JUNI 2018

DAX

Der deutsche Aktienmarkt konnte zum Wochenschluss seine zuvor gesehenen Verluste reduzieren. Die Anleger sehen es positiv, dass es in Italien zu einer Regierungsbildung zwischen der Lega und der 5-Sterne-Bewegung kommt. Die im Raum gestandene Neuwahl bei einem Nicht-Zustandekommen hätte die antieuropäischen Kräfte in Italien wohl noch stärker gemacht. Die von der US-Regierung verhängten Strafzölle auf bestimmte Stahl- und Aluminiumprodukte aus der EU wurden hingegen weitgehend negiert. In der heutigen Eröffnung startet der DAX mit einer freundlichen Tendenz. Der am Freitag erreichten Marke von 12.800 Punkten kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Solange die genannte Hürde nicht dynamisch überschritten wird, befindet sich der DAX weiter in einem intakten Abwärtstrend. Zunächst ist allerdings zu erwarten, dass die Bullen einen weiteren Versuch unternehmen, die 12.800 Punkte zu durchbrechen. Sollten sie scheitern, rechnen wir mit einem Test der Marke von 12.660 Punkten. Darunter ist ein Einbruch bis 12.528 Punkte zu erwarten, der sich auch direkt bis 12.400 Punkte ausweiten kann. Ein Anstieg über 12.800 Punkte hätte dagegen Zugewinne bis 12.881 Punkte zur Folge. Darüber könnte der Widerstandsbereich von 12.911 bis 12.951 Punkten angelaufen werden.

Euro Stoxx 50

Der Euro Stoxx 50 Index schloss die vergangene Woche mit einem Minus von 1,76 Prozent. Belastend wirkten vor allem die Krise in Italien aber auch das Misstrauensvotum in Spanien gegen die Regierung von Ministerpräsident Rajoy. Wie beim DAX kam es zum Ende der Handelswoche zu einer leichten Erholung, als es in Italien letztendlich noch zu einer Regierungsbildung kam. Im Zuge der jüngsten Abwärtsbewegung fiel der Index unter die bislang stützenden gleitenden Durschnitte (38-, 90- und 200-Tages-Linie). In der heutigen Eröffnung scheint eine Rückeroberung der 90-Tages-Linie bei 3.459 Punkten möglich. Solange der Index den seit Februar 2016 existierenden Aufwärtstrend (aktuell bei 3.578 Punkten) nicht überwindet, bleibt der Abwärtstrend intakt. Unterstützungen finden sich bei 3.454 sowie 3.407 Punkten.

Dow Jones Industrial

Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 0,5 Prozent. Er schloss bei 24.635 Punkten. Diese leicht negative Entwicklung passt nicht so recht ins Gesamtbild der US-Märkte, denn die marktbreiten Indizes konnten teils zulegen – S&P 500 (+0,5 Prozent), Nasdaq Composite (+1,6 Prozent), Russell 2000 (+1,3 Prozent). Die schwächsten Sektoren letzte Woche waren der Finanzsektor (-1,3 Prozent), Telekom (-0,9 Prozent) und Industriewerte (-0,7 Prozent) – diese Sektoren sind im Dow Jones stärker gewichtet als in den marktbreiten Indizes. Sie wurden belastet durch Zölle und Unsicherheit in der italienischen Regierungsbildung. Aus technischer Sicht konnten die US-Börsen die überhitzten Indikatoren etwas abbauen. Der Dow Jones testete in der vergangenen Woche die 50-Tage-Linie (derzeit bei 24.382 Punkte), sie hat gut gehalten. Eine weitere Unterstützung ist die 200-Tage-Linie (derzeit bei 24.031 Punkten). Wir halten auch einen Test dieser Marke im weiteren Verlauf für realistisch, ein nachhaltiges Unterschreiten sehen wir derzeit noch nicht. Für einen Aufbau von Positionen scheint es aus unserer Sicht jedoch zu früh, wir rechnen in dieser Woche bestenfalls mit einer Fortsetzung dieser Seitwärtsbewegung. Das maximale Aufwärtspotenzial sehen wir aktuell im Bereich 24.900/25.086 Punkten. Wir hatten die letzten Wochen deutliche Distributionssignale gesehen, was uns dazu veranlasst hat, vorsichtig zu werden.

Bund Future

Der Bund-Future notiert aktuell bei 161,21 Punkten. Die Nervosität an den Rentenmärkten ist aufgrund der politischen Situation in Italien und Spanien nach wie vor erhöht. Allerdings hat die Risikoaversion etwas nachgelassen, da vermutlich Neuwahlen in Italien nicht nötig sein werden. Auch in Spanien hat sich die Hoffnung durchgesetzt, dass sich in der Finanzpolitik auch ohne Rajoy vermutlich nicht viel ändern wird. Charttechnisch hat sich die Situation beim Bund-Future leicht eingetrübt, Unterstützungen befinden sich bei 160,88 und 160,29 Punkten. Widerstände lokalisieren wir bei 162,23 und 163,06 Punkten.

Einschätzung

Trotz diverser Krisenherde – Italien, Spanien und US-Strafzölle – scheint die Kauflaune bei den Anlegern zurück zu sein. Inwieweit die US-Strafzölle ausgeweitet werden, angedacht sind höhere Steuern auf Autoimporte in die USA, bleibt abzuwarten. Sollte dieser Fall eintreten, wäre dies jedoch schädlich für die deutsche Autoindustrie. Mit stärkeren Kursrückgängen sollte dann gerechnet werden.


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